Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz beeinträchtigt das Arbeitsumfeld und das Privatleben der Mobbing-Opfer. Was kann man dagegen tun?

Mobbing am Arbeitsplatz beeinträchtigt das Arbeitsumfeld und das Privatleben der Mobbing-Opfer. Was kann man dagegen tun?

Mobbing am Arbeitsplatz beeinträchtigt nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern auch das Privatleben der betroffenen Personen. Doch was genau ist Mobbing? Und was kann man dagegen tun? Unter Mobbing versteht man unter anderem das fortlaufende Schikanieren oder Diskriminierung von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte. Letzteres bezeichnet man als „Bossing“. Werden dagegen Führungskräfte von ihren Arbeitnehmern schikaniert nennt man das „Staffing“. Es gibt in Deutschland zwar kein eindeutiges Schutzgesetz gegen Mobbing, dennoch können durch Gesetze wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) einzelne Tatbestände oder Handlungen bestraft werden.

 

 

Definition und Folgen von Mobbing

Mobbing findet statt, wenn Personen ihre Kollegen oder Vorgesetzten fortlaufend physischen und / oder psychischen Schaden zufügen. In diese Kategorien fallen unter anderem:

  • Handgreiflichkeiten
  • Belästigung
  • Diskriminierung, z. B. hinsichtlich Rasse oder Geschlecht
  • Tyrannisieren
  • Ausgrenzung anderer
  • Gerüchteverbreitung bzw. üble Nachrede
  • Herabwürdigung intellektueller Leistungen

 

Die Auswirkungen von Mobbing können sich ebenfalls physisch oder psychisch bemerkbar machen. So können bei Mobbing-Opfern folgende Beschwerden auftreten:

  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Burnout

 

Was tun gegen Mobbing?

Der größte Fehler von Mobbing-Opfern ist das Schweigen. Analysieren Sie als erstes die Verhaltensweisen, auf die sich Ihr Mobber konzentriert. Welchen Grund könnte der Mobber haben, um so zu handeln? Das löst zwar im ersten Schritt nicht Ihr Problem, jedoch es kann Ihnen als Ansatzpunkt für ein persönliches Gespräch dienen.

 

Bleiben Sie während des Gesprächs sachlich. Anschuldigungen oder Beleidigungen lassen eine Diskussion schnell eskalieren. Bleiben Sie dennoch bestimmt und lassen Sie sich von Ihrem Gegenüber nicht einschüchtern. Falls der Ton lauter wird, brechen Sie das Gespräch ab und greifen Sie es nach Beruhigung der Gemüter wieder auf. Wenn Mobber merken, dass ihre Opfer nicht aus der Ruhe zu bringen sind, kann das gegebenenfalls zur Konfliktlösung beitragen. Lassen Sie sich nicht provozieren und wenden Sie keinesfalls körperliche Gewalt an. Denn falls es später zu einer Gerichtsverhandlung kommen sollte, kann Ihr Mobber diese Handlung gegen Sie verwenden. Geben Sie dem Mobber Zeit die Dinge aus seiner Sicht darzustellen, achten Sie dabei auf Ihre Körpersprache. Damit können Sie signalisieren, dass Sie keine Angst haben oder eingeschüchtert sind. Sollten Sie jedoch Schwäche zeigen, nutzt das der Mobber höchstwahrscheinlich aus und Sie haben nichts erreicht.

 

Falls ein klärendes Gespräch nichts am Mobbing ändert, ist es an der Zeit, sich Hilfe zu suchen. Unterstützung gibt es in verschiedenen Formen. So können Sie für den Anfang Ihrem Vorgesetzten die Sachlage objektiv schildern. Nach dem AGG ist Ihr Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet, Diskriminierung zu unterlassen, zu verhindern und zu beseitigen. Falls Ihr Vorgesetzter der Mobber ist, wenden Sie sich an dessen Vorgesetzten. Zudem gibt es noch folgende Anlaufstellen:

  • Betriebsrat (Gebrauch des Beschwerderechts nach § 84 I BetrVG)
  • Kollegen des Vertrauens
  • Interne / externe Beratungsstellen
  • Rechtsberatung (als letzter Ausweg)

 

In jedem Fall sollten Sie sich zu den Mobbing-Vorfällen Notizen machen. Schreiben Sie Datum, Wortwahl, Ereignisse und Beteiligte auf. Denn sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen besteht die Beweispflicht. Die Kollegen Ihres Vertrauens können außerdem als Zeugen agieren. Falls der Mobber E-Mails an Sie verfasst hat, sammeln Sie diese auf jeden Fall.

 

Wenn alles nichts hilft, denken Sie über eine Kündigung nach. Wägen Sie pro und contra für einen Jobwechsel ab und entscheiden Sie anhand Ihrer Überlegungen, was für Sie und Ihre Gesundheit das Beste ist.